XAIPETE, O ETAIPOI

Latein am Wilhelmsgymnasium: Eine Reise durch PAIDEIA

Lateinische Reisebegleitung

Im Zitat des griechischen Dichters Menander „Was für ein erfreuliches Wesen ist der Mensch, wenn er ein Mensch ist“ schwingt nicht nur Optimismus, sondern auch Skepsis mit, welche die griechische Weltanschauung prägten. Die Grundlage für ein gelingendes Menschsein sieht man optimistisch im Selbstbild des Menschen. Diese Grundlage trägt den Namen PAIDEIA, was so viel wie Erziehung und Bildung bedeutet. Am Humanistischen Gymnasium, speziell am Wilhelmsgymnasium in München, steht der Lateinunterricht im Dienste dieser PAIDEIA.

Die Sprache als Grundpfeiler

In den Klassen 8 bis 10 legen wir das Fundament: Grammatik, Wortkunde, Übersetzungstechnik und Sprachreflexion. Parallel dazu erfolgt eine systematische Einführung in die antike Mythologie, politisches Denken, philosophische Ansätze und literarische Gattungen. Dies ermöglicht unseren Schülern einen faszinierenden Einblick in die Geistes- und Kulturgeschichte Europas.

Oberstufe: Tor zur Persönlichkeitsbildung

Teilnehmer der Oberstufe, einschließlich Fachkurse, W-Seminar und P-Seminar, erlangen nicht nur gute Abiturprüfungschancen, sondern auch ein starkes Fundament für ihr Studium. Eine humanistische Ausbildung wird in Personalabteilungen als Alleinstellungsmerkmal geschätzt und gilt als Garant für eine Persönlichkeitsentwicklung auf höchstem Niveau.

Wichtige Gesichtspunkte

1. Sprachliche Vielfalt: Die Grammatik, Syntax und der Wortreichtum der griechischen Sprache fördern Modulationsfähigkeit und Nuancenreichtum. Dies trägt zur Entwicklung von analytischem, problemlösendem und kombinatorischem Denken sowie einer hohen muttersprachlichen Kompetenz bei.
2. Blick auf Klassiker: Der Fokus auf klassische Texte ermöglicht es, kulturelle Tatbestände zu verstehen, die trotz ihres Alters keineswegs veraltet sind. Schüler setzen sich mit den Wurzeln europäischer Geistesgeschichte auseinander und erlangen umfangreiches Orientierungswissen.
3. Offenheit für das Andere: Griechische Texte enthalten zahlreiche Welt- und Menschenbilder, die zur Kenntnisnahme und Stellungnahme herausfordern. Die Offenheit für das Andere fördert Kritikfähigkeit und trägt zur Entwicklung einer gereiften Persönlichkeit bei.
4. Brauchbarkeit und Verwertbarkeit: Der Unterricht kontert den einseitigen Fokus auf Brauchbarkeit und Verwertbarkeit und trägt zur Entwicklung von Kulturtechniken und kritischem Denken bei.
5. Heiterkeit und Ernst: Neben Ernsthaftigkeit ist auch Heiterkeit ein Kennzeichen griechischen Lebensgefühls. Eine Prise davon sollte stets präsent sein, wo Griechisch unterrichtet wird.